Neben dem Roulette gilt Black Jack als das beliebteste Tischspiel. Mathematisch betrachtet ist man sogar dem Roulettespiel gegenüber im Vorteil, aber das sind nur Fantasien wie das Echtgeldspiel immer wieder zeigt. Die Realität ist eine ganz andere, und man darf sich zu Recht vor ihr fürchten.
In den meisten online Casinos gibt es das System des Sperrens nach Zero auf den Einfachen Chancen wie beispielsweise auf Rot und Schwarz nicht. Fast immer wird der komplette Einsatz eingezogen so wie bei allen anderen Roulettechancen. Das bedeutet, der mathematische Vorteil der Bank liegt bei 2,7 %. Das Casino braucht also keine besondere Strategie um beim Startschuss an jedem Spieltag im Vorteil zu sein.
Beim Black Jack wurden in Europa die Regeln vor einigen Jahren verschärft. Nicht die Karten an sich waren betroffen. Mischmaschinen wurden eingeführt, weil Dauergewinner Ian Speakman beim Black Jack mit dem Kartenzählen europaweit absahnte. Er wurde gesperrt, gewann einen Gerichtsprozess, der gegen die Spielbanksperre gerichtet war, und so wurden die beliebten Schlitten gegen die Mischmaschine ersetzt. Card Counting war ab jetzt nicht mehr möglich.
Trotzdem kann der Spieler noch heute seine Chancen dramatisch verbessern oder verschlechtern. Jauchzende Damen, die von jedem Black Jack auf der eigenen Box völlig verzückt sind oder alte Brummbären, die auf der ersten Box wie ein Platzhirsch thronend die Entscheidungen des Spielers auf der letzten Box nach jeder Hand leise murrend begleiten, weil der seiner Meinung nach immer falsch zieht. Tja, wäre man Hellseher, dann könnte man im Zirkus auftreten und müsste sich nicht in der Spielbank herumquälen.
Wer nicht gleich untergehen möchte, der spielt die Black Jack Basisstrategie. Mit dieser Strategie spielt man mit dem kleinsten, mathematisch möglichen Widerstand. Alle Züge sind klar vorgegeben, und jedes Verdoppeln, Teilen, Ziehen oder Stehen ist immer gleich. Mit dieser Spielweise erreicht man, dass die Casinos nur noch rund 0,6 % Vorteil haben. Das ist weniger als ein Viertel des Bankvorteils, der mit Roulette erzielt wird. Also eigentlich müsste man denken: Dieses Spiel ist von der Ausgangsbasis her besser.
Doch leider liegt die Wahrheit am Tisch und nicht nur auf dem Zettel. Wer ohne Progression Roulette spielt, kann an schlechten Tagen durchaus auf den Einfachen Chancen 20 oder 30 Stücke verlieren. Ein Stück ist die Gesamtheit des Geldes bei einem Einsatz. Mehr ist aber so gut wie unmöglich, und wir sprechen von einem 2,7 % Nachteil des Spielers, der durch die Zero entsteht. Das muss ein Roulette System erst einmal einholen.
Da denkt man sich doch, dass beim Black Jack die Minusphasen nicht so schlimm sein können, denn man spielt schließlich mit einem Viertel des Nachteils. Doch die Tricks des Zufall sind ohnegleichen. Der schlimmste Trick ist, dass dieser Gedanke mit voller Wucht ad Absurdum geführt wird.
An einem schlechten Tag können Sie am Kartentisch 60, 80, sogar über 100 Stücke verlieren. Das ist ein Vielfaches dessen, was ein schlechter Roulettetag herbeiführt. Sie haben überhaupt keine Chance, und dieses passiert nicht nur einmal. Ergänzende Simulationen haben bewiesen, dass selbst ein Basis Strategie Spieler jahrelang im Verlust bleiben kann, und ich rede nicht von mickrigen 0,6 %. Die Minusstrecke wird manchmal monatelang begleitet von einem Verlust von mindestens 6 % des Umsatzes. Das sind Hunderte von Stücken. Wenn der Teufel Ihren Rücken als Sitzplatz erachtet hat, dann werden Sie von 20 Sitzungen 4 mit 20 oder 30 Stücken Plus abschließen können und alle anderen verlieren mit zum Teil über 60 Stücken Minus.
Warum das so ist? Das ist die Kuriosität der Gegensätze. Der Dealer hat auch sein eigenes Glück so wie Sie es haben. Selbst an normalen Tagen können Sie am Black Tisch beobachten, wie immer wieder der gleiche Dealer die Boxen ständig abräumt und außer 19, 20, 21 und Black Jack nichts anderes zieht sobald er an der Reihe ist. Den ganzen Abend geht das so, und der Spieler schaut hilflos zu. Im Gegensatz dazu ist es erwiesen: Gute Roulette Systeme können die Verluste begrenzen.
Natürlich, Roulette System Spieler kennen dieses Phänomen auch. Die Hand des Croupiers ist nur so gut (für die Spieler) wie sein eigenes Glück an diesem Tag. Verkehren sich aber die Karten, dann wird es wirklich brenzlig.
Auf einmal bekommt der Spieler über viele Hände hinweg nur 12, 13, 14, 15 oder16 als Starthand und jedes Mal bläst ihn eine 10, Bube, Dame oder König von der Box, wenn er ziehen muss. Nicht nur einmal. Die ganz Zeit. Weil auch der Zufall insgesamt den Ausgleich sucht, passiert nun das Allerschlimmste. Der Dealer, wenn er die gleichen Starthände von 12 – 16 bekommt, erhält andere Karten als die Zehnerwerte, die Sie schon bekamen. Dadurch überkauft er sich nicht so oft wie er sollte. Besonders deutlich wird das mit der 12. Sie können mehr als 10x hintereinander in dieser Situation einen Zehnerwert aufgedrückt bekommen, und parallel werden Sie mit Entsetzen feststellen, dass der Dealer mehr als 10x hintereinander bei 12 keinen Zehnerwert bekommt.
Für den Zufall ist alles im Lot. Sie und der Dealer sind für ihn eine Einheit. Was Sie zu viel bekommen, erhält der Dealer nicht. Für den Spieler ist es eine Katastrophe. Sie schon vorher weg vom Fenster in dieser Hand. Ziehen Sie nicht, wird sich der Dealer nicht überkaufen, und Sie verlieren ebenfalls. Diese Tendenz kann den ganzen Tag anhalten.
Noch deutlicher wird es beim Splitten und Verdoppeln. Zwei Karten bilden die Starthand. Die dritte Karte ist die entscheidende. Sie erinnern sich? Spieler bekommt 12, muss ziehen, und ein Zehnerwert führt zum Verlust des Einsatzes. Auch bei anderen Werten wie 13, 14, 15 oder 16 kommt streckenweise fast nur eine Zehn. Die dritte Karte des Spielers ist überflutet mit Zehnerwerten.
Nun kommt die Phase, in der Hände verteilt werden, die man teilen oder verdoppeln kann. Und was wird passieren? Richtig! Nun kommen natürlich nicht mehr die Zehnerwerte, die man dringend bei 9, 10 oder 11 Punkten braucht. Sie sind schon verbrannt und haben vorher dafür gesorgt, dass die 12er Hände und andere auf demoralisierende Art und Weise verloren. Nun bekommen Sie nur noch 2en, 4er oder 6en, vielleicht mal eine 7 und stehen besonders nach dem Verdoppeln dumm da.
Wieder zieht der Zufall seine Schabernackmaske auf und zeigt Ihnen, was eine Karte ist. Wir erinnern uns. Der Spieler bekam die Zehner bei kleinen Werten und überkaufte sich. Parallel zog die Bank kleine Karten bei kleinen Werten und überkaufte sich nicht. Resultat: Das Geld dieser Hände ist weg.
Jetzt dreht es sich um. Der Spieler bekommt Verdoppelungen und hohe Splits wie 8, 9 oder Asse, die er teilen möchte und bekommt nur kleine Karten. Die Zehner sind schon gewesen. Er sitzt mit wackeligen Resultaten am Tisch. Nach kleinen Werten bekommt die Bank nun hohe Werte und die zweite Karte des Dealers war vorher eher klein. Nun kommen für die Bank die Zehnerwerte.
Ihre Teilungen und Verdoppelungen sind im Resultat sehr klein. Die Bank zieht in diesen Phasen parallel eine 20 nach der anderen. Auch in dieser zweiten Phase eines Spielabends ist alles Geld weg. Sie haben einfach keine Chance, und alle noch so gut gemeinten Tipps können nicht mehr helfen.
Alle Black Jack Systeme sind zum Scheitern verurteilt. Es gibt keine Strategien, die den echten Spielablauf simulieren können. Das, was ich Ihnen in diesem Beitrag beschrieben haben, ist nicht ein trauriger Einzelfall. Immer wieder wird sich der Zufall so ausloten, dass die beschriebenen Szenarien ein Parallelspiel herbeiführen, während dem der Spieler immer am kürzeren Hebel zieht.
Jetzt wissen Sie auch, wie es möglich ist, ohne Progression an einem Tag mehr als 100 Einsätze zu verlieren, was ein Roulettespieler zu Recht als unmöglich erachten darf. Black Jack ist ein aussichtsloses Spiel und nicht beherrschbar. Selbst viele Kartenzähler, die einen Vorteil gegenüber dem Casino von 2 % hatten, blieben manchmal monatelang im Minus. Das ist psychologisch kaum verkraftbar und finanziell überhaupt nicht kompensierbar.
Wenn Sie Black Jack spielen und merken, dass a) die Bank bei einer 12 nie eine Zehn zieht und Sie ständig oder b) die Bank bei einer kleinen Starthand als zweite Karte eine kleine dazu bekommt und Sie in dieser Phase keine Teilungen oder Verdoppelungen bekommen, dann suchen Sie sich einen anderen Tisch, denn später werden Ihre Teilungen und Verdoppelungen möglich werden aber mit eher kleinen Karten bestraft und gleichzeitig wird die Bank eine hohe Startkarte mit einer zweiten hohen bekommen.
Noch einmal: Für den Zufall ist insgesamt alles im Lot. Er interessiert sich nicht, ob welche Seite hinter dem Tisch die positive oder negative Ausrichtung dieser Waagschale bekommt. Einer wird viel verlieren. In den von mir beschriebenen Situationen ist das der Spieler. Roulette ist tatsächlich die bessere Alternative, weil das Spiel besser beherrschbar ist.