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Welche Strategie steckt im System verpasster Zahlen?

Im Casino wird viel untereinander gesprochen. Man unterhält sich mit anderen Spielern, mit den Angestellten der Spielbank und manchmal mit sich selbst. Ein Ort für dauerhafte Entspannung sieht anders aus.

Früh am Nachmittag, wenn im Casino der primäre Tisch eröffnet, treten die ersten Roulette Strategie Anwender ein in die heiligen Hallen um sich mit der Kugel zu messen. Zocker mit Amuletten behängt folgen, ebenso pensionierte Richter und Ärzte im Ruhestand, die alleinstehend und finanziell gut ausgestattet den Lebensabend im Spielsaal genießen.

Das Roulette kann viele Geschichten erzählen, und meistens gibt es kein Happy End. Nur noch selten hört man Glücksschreie, wenn die richtige Zahl getroffen wurde oder beim Black Jack sich die Bank immer wieder überkauft.

Die Einarmigen Banditen sprechen für sich, wenn Gewinne in den Schoß des Spielers fallen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Sirenengeheul und dem unwiderstehlichen Klackern der Münzen in die Zinkwanne unten am Gerät vernimmt ein jeder, dass es wieder einen Gewinner gibt.

Mancher Roulette System Spieler horcht auf und senkt dann nachdenklich den Kopf. Neid muss nicht das Motiv sein. Die Unzufriedenheit zusammen mit der Ungewissheit reicht völlig aus.

Nicht jeder Spieler verfolgt ein System. Auch ein Hasardeur möchte einen schönen Tag erleben. Seine Strategie besteht darin, Lieblings-, Geburtstags- oder Glückszahlen zu setzen, gerne auch die angeblichen Favoriten. Angeblich deswegen, weil beim Roulette ein Favorit binnen eines Kugelwurfs zum narkotisierten Restanten mutieren kann, der bis zum Tischschluss einfach nicht mehr aufwachen will.

Und gerade in dieser Hinsicht gibt es die merkwürdigsten Zufälle, die an den Nerven ziehen und jeden Toilettengang zur Qual werden lassen. Das System der verpassten Zahlen, das der Zufall so gut beherrscht wie kein anderer. Jeder kennt sie, und viele missverstehen die Situation.

Spielbank Permanenzen haben ein fesselndes Element, besonders in den Momenten, in denen Roulette sich zu einem Narrentheater zu entpuppen scheint. Ist es nicht schon schwer genug, kommen auch noch menschliche Bedürfnisse dazu. Mit kleinen Tricks kann man Dinge wie den Harndrang für eine Weile unterdrücken, aber kein noch so toller Trick kann ihn komplett ausschalten.

Dann ist es soweit. Die gesetzten Zahlen fallen einfach nicht. Alle neuralen Systeme fallen schlagartig aus, und ebenso plötzlich rennt der Spieler zur Stätte der Erleichterung. Fünf Minuten später kehrt er zurück, starrt auf die elektronische Permanenzanzeige und setzt einen befremdlichen Blick auf als wäre er gerade vom Bus angefahren worden. Er kann es nicht fassen und spricht es laut und deutlich aus.

Gerade mal vier Coups waren vergangen und seine 8 Zahlen, auf die er die ganze Zeit setzte, sind 3x erschienen. Ohne ihn. Andere Spieler lachen, freuen sich über den schönen Gewinn. Doch er, der es doch am meisten verdient hätte, geht leer aus und bleibt auf seinen bisherigen Verlusten sitzen. Eine unbeschreibliche Tragödie, die der menschliche Geist erst einmal verkraften muss.

Doch steckt wirklich eine perfide Strategie in diesem vom Zufall bestimmten System der verpassten Zahlen?

Die Antwort lautet: „Nein, wenn es sich um einen echten Live-Tisch handelt, an dem der Spieler vor Ort aktiv teilnimmt.

Vor 30 Jahren dachte man noch, die persönliche Permanenz in den Casinos durch Fiktivspiel überlisten zu können. Heute gilt als sicher, dass nur die real gesetzten Würfe zählen. Doch das gilt auch zu Ihren Gunsten. Wenn Sie in der Spielbank stundenlang Zahlen setzen, dann sind Sie bei all diesen Coups aktiv dabei. Legen Sie jetzt eine Pause ein oder streben den Gang zur Toilette an, dann pausiert Ihre persönliche Permanenz ebenfalls. Alle Kugeln und evtl. Treffer, die in Ihrer Abwesenheit vom aktiven Spiel geboren wurden, dürfen Sie nicht ärgern oder Ihnen den Tag versauen. Sie wären niemals so gekommen, wenn Sie keine Pause eingelegt hätten, aktiv weiter am Spielgeschehen beteiligt gewesen wären.

Das lässt sich auch einfach erklären. Wenn Sie setzen, dann sieht der Croupier Ihre Einsätze unter Umständen. Andere Spieler setzen zwar nicht anders aber zeitversetzt, weil sie an Ihnen vorbei gehen müssen oder anderweitig abgelenkt werden. Wenn der Croupier durch Ihre aktive Teilnahme, Ihre pure Existenz direkt am Tisch nur eine Milliardstel Sekunde später abdreht, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine andere Zahl fallen als dann, wenn Sie gar nicht im Raum wären.

Das bedeutet: Alle Zahlen, die Ihnen Treffer bringen, und Sie sind nicht dabei gewesen, sind nur eine Fata Morgana. Roulette Gewinne können ob mit oder ohne System nur erzielt werden, wenn Sie real setzen. Ebenso können Sie nur verlieren, wenn Sie wirklich Jetons setzen.

Das ist die Realität beim Roulette. Es gibt keine verpassten Zahlen, nur die, wenn Sie nach dem „Nichts geht mehr“ des Croupiers schnell noch Ihre Einsätze vom Tableau zurücknehmen.

Doch wer will das schon?