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Casinos Austria: Spieler werden mit neuer Regel abgezockt

War das Roulette früher das Aushängeschild von Eleganz, Wagemut, der Hort der Schönen und Reichen, so verkommt es immer mehr zu einem Werkzeug von Abfertigungshallen, die allen Ernstes immer noch Spielbanken genannt werden.

Das Gros aller Spieler liebt nun einmal die einfachen Chancen. Sie sind einfach zu setzen. Es gibt Tausende von Möglichkeiten, systematisch an die Sache heranzugehen, selbst im Internet kursieren unzählige selbsternannte Trick Seiten, die Spieler an die Tische treiben sollen wie eine Herde dummer Ochsen. Anfänger und alte Hasen, sie lieben ganz einfach die einfachen Chancen.

Zero ist der Goldbunker jedes Casinos. Der grüne Teufel bedeutet einen wunderbaren Profit für die Betreiber, mathematisch fundiert und gesichert, und ganze Generationen von Hasadeuren sind daran verzweifelt. Roulette gilt seit jeher als fair und eben besser, weil strategisch agierende Systemspieler sich immer darauf verlassen konnten, dass an den in die Jahre gekommenen Spieltischen ihre Einsätze auf Schwarz und Rot oder den anderen Pärchen beim Einschlag der Zero nicht gänzlich verloren gingen. Der Einsatz wurde gesperrt, was bedeutet, die Hälfte war also gerettet, dauerhaft betrachtet. „En Prison“ ist der Name dieser Regel. Wie der Name schon andeutet, das Geld kommt erst einmal hinter Gittern, bis mit dem nächsten Wurf die Entscheidung fällt, ob der Einsatz endgültig verloren geht oder wieder „frei“ wird, also aus der Sperre entlassen wird. Befugt, diese Aktionen auszuführen, ist nur der Croupier.

Weil auf Dauer jedes zweite Mal der Einsatz wieder frei wird, verliert man bei Zero nur die Hälfte. Das reduziert den mathematischen Vorteil des Casinos von 2,7% auf den einfachen Chancen auf 1,35%. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den gesperrten Einsatz sofort teilen zu lassen, die „La Partage“ Regel. Im Resultat der gleiche Vorteil einer halben Zero-Steuer.

Für Spieler, die mit einem Roulette System ihr Glück bis an die Grenzen der Erträglichkeit kitzeln möchten, ist das Reduzieren des Bankvorteils dauerhaft ein gewaltiger Unterschied. Nicht nur in den Buchungsblöcken. Auch in der Brieftasche.

Soweit zur Romantik der regulären Spielbanken. Die gute Nachricht: In Deutschland und in der Schweiz sind diese uralten anständigen Regeln an Tischen mit echten Dealern immer noch aktiv. Nur Österreich fällt aus der Reihe.

Ende November 2017 entschied das Casinos Austria Imperium, den Profit-Hahn weiter aufzudrehen. Der Trick an der Sache ist ganz einfach. Man eliminierte ganz einfach die günstigen Zero-Regeln. Ohne Not. Ohne irgendwelche Logik, die über Profitgier hinausgeht. Ohne Anstand und ohne Rücksicht auf das Andenken alter Spielbanken und deren Glanz. Der Gast wird abgezockt, und diese Abzocke ist einfach unerträglich.

Wer dachte, das komplette Abkassieren bei Zero an den Multi Roulette Automaten, die mit der modernen Touchbet Technik ausgerüstet sind, sei eben dem Umstand geschuldet, dass kein Croupier, sondern ein Blasebalg unter Käseglocke den Betrieb am Laufen hält. Das hätte man noch verziehen. Man hat es verziehen, sich damit arrangiert. Aber das Abzocken mit dem Vernichten von einem 50%igen Vorteil für die Gäste, das ist unanständig. Ich habe schon von Geschichten gehört, dass Stammgästen, die ihr ganzes Vermögen verspielten, es am Ende nicht gestattet war, ein mitgebrachtes Stück Wurst zu essen. Und nun auch noch das.

Ich weiß nicht, welche Strategie hinter den Urhebern dieser Roulette-Abzocke steckt. Irgendjemand muss ja die Idee dafür ersonnen haben, ob im Rausch, im Wahn oder ganz einfach im Schwung der Facebook Jugend, das sind die sogenannten Marketing-Experten, die noch nie in ihrem Leben auch nur einen Euro in der Spielbank gesetzt haben und manchmal noch nie eine Freundin hatten. So weit weg von der Lebensrealität. So weit weg von den Gästen und deren Sinn für Komfort, Fairness und Anstand. So weit weg von dem alten Ruhm der glorreichen Spielbanken, die noch wussten, dass der Gast und nicht sie selbst die wichtigste Person immer sein wird.

Casinos Austria hat gesprochen. Völlig gleich, ob man an den echten Tischen spielt und auch noch Trinkgeld für derlei Ungehörigkeit vergeudet oder am Multi Roulette oder in einem online Casino. Die österreichische Spielbanken haben nicht in Ihrem Namen, aber im Namen des Kassenverwalters gesprochen. Als ob es nicht schon genug ist, was in die Kassen gespült wird.

Schade ist es. Ich habe die österreichischen Casinos immer sehr geschätzt und schätze bis heute die Menschen aus diesem feinen Land.